Magstadt „entspannt“

Nach meinem Fahrrad-Unfall letztes Jahr, bin ich eine ganze Zeit nicht mehr Rad gefahren. Dann haben mich jedoch Kollegen und Freunde motiviert, mir ein neues Rad zu kaufen und wieder einzusteigen. Zwar bin ich noch nicht wieder so fit, aber ein kleines Ziel wollte ich mir trotzdem setzen. Dazu bot sich am 20. August die Radtourenfahrt in Magstadt an.

Zunächst musste ich mich für eine Strecke entscheiden. Letztlich habe ich diesmal die kürzeste Route gewählt, bei der es noch ein Trikot gab – sie war mit 157 km ausgeschrieben (Tour A). Das Aufstehen morgens war mühsam wie immer. Da der Wetterbericht zwar trockenes, aber kaltes Wetter vorausgesagt hatte, war warme Kleidung (Arm-, Beinlinge und Windjacke) angesagt.

Kurz nach 6 Uhr hatte ich mich dann zum Start angemeldet. Diesmal wartete ich extra auf den offiziellen Start um 6:30 Uhr. Enttäuschenderweise gab es den aber nicht. Also war Losfahren wie immer allein.

Auf den ersten Metern fuhren schnell einige Teilnehmer zusammen, so dass ich in einer Gruppe fahren konnte. Eigentlich war mir diese Gruppe zu schnell, so wurden auch kleine Hügel mal mit über 30 km/h „weggedrückt“. Da ich keinen Marathon fahren wollte, schien es mir aber in Ordnung zu sein.

Durch das hohe Tempo hatten wir dann leider eine Abzweigung übersehen. Mit nur einem kleinen Umweg erreichten wir die erste Kontrollstelle in Bad Teinach. Danach ging es in einer kleineren Gruppe, aber immer noch mit hohem Tempo, weiter. Schließlich trennten sich unsere Wege, da die zwei verbleibenden Fahrer den Marathon fahren wollten, ich aber nur die Tour A. Gott sei Dank hatte ich schnell wieder ein anderes Duo eingeholt, mit dem ich fast bis zum Schluss gefahren bin.

Ich bewunderte die elektrische Schaltung des hinteren Fahrers und fragte ihn, ob er gemeinsam mit seinem Kumpel die Tour geplant hatte. Sein Kumpel machte ordentlich Dampf und war wohl als „Lokomotive“ geplant. Am ersten steileren Stich waren der Tempomacher und ich dann plötzlich kurz allein. Dort erzählte er mir, dass der andere Fahrer sein Chef wäre, und er ihn sicher durch die Tour bringen wolle. Wir sind dann gemeinsam die zweite Hälfte der Tour gefahren. Auf dieser haben wir viele Fahrer der kleineren Touren überholt – viel  mehr, als ich es sonst bei meinen Marathonstrecken gewohnt war.

Übrigens hatte es lange Zeit einstellige Temperaturen. Dauerhaft über 10 °C wurden erst nach knapp 3 Stunden Fahrzeit erreicht. Insgesamt kam mir die kühle Luft aber sehr entgegen – so konnte ich wohl auch das insgesamt hohe Tempo besser wegstecken.

Nach der letzten Kontrolle in Huchenfeld ging es dann in einer größeren Gruppe wieder mit hoher Geschwindigkeit durchs Würmtal. Eigentlich war es mir zu schnell; das hohe Tempo zu Beginn machte sich jetzt bei mir auch mit erster Erschöpfung bemerkbar. Aber die letzten 30 km wollte ich nicht allein fahren, also biss ich mich fest.

Dann gab es noch einmal einen steileren Berg mit über 9 % Steigung. Hier wollte ich mein eigenes Tempo fahren, und nötigenfalls auch die anderen ziehen lassen. Erstaunlicherweise sind dann aber die anderen Fahrer nicht den Berg hochgekommen, bis auf den durchtrainierten Fahrer, der mit seinem Chef unterwegs war. Dieser flog förmlich den Berg hinauf. Oben dreht er dann um, um seinen Chef „abzuholen“. Ich sagte, dass ich langsam weiterführe – in der Ebene würden sie mich sicher schnell wieder einholen.

Erstaunlicherweise kam dann aber keiner mehr von hinten, so dass ich allein weiterfuhr. Erst 500 m vor dem Ziel kam wieder der Tempomacher angeschossen, jedoch drehte er noch einmal um, damit er mit seinem Chef gemeinsam durchs Ziel fahren konnte.

Leider habe ich die beiden dann im Ziel nicht mehr gesehen. Ich aß noch einen riesigen Teller Spaghetti – für 4 € ein echt fairer Preis. Da ich keine Fahrer mehr getroffen habe, die mit mir gefahren sind, bin ich dann auch nicht mehr lange geblieben.

Durch die ganze Tempohatz fuhr ich die ganze Strecke mit immerhin 2100 Höhenmetern knapp einen 29er Schnitt. So konnte ich, auch ohne Marathon, stolz auf meine Leistung sein.

Ein großes Lob geht wieder an die Organisatoren. Für das kleine Startgeld gibt es Getränke satt, und die Verpflegung auf der Strecke lässt nichts zu wünschen übrig – hier stellt der RV Pfeil Magstadt wirklich etwas auf die Beine. Und natürlich freue ich mich auch auf das erradelte Trikot.

Hier noch ein paar Daten zur Tour:

Magstadt Höhenprofil Tour A
Magstadt Höhenprofil Tour A
Magdstadt Gesamtwerte Tour A
Magdstadt Gesamtwerte Tour A

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